Kennen Sie den Unterschied zwischen Chiropraktor*in, Chiropraktiker*in und Chirotherapeut*in?

Chiropraktor*innen in Berlin

Was leisten Chiropraktor*innen, Chiropraktiker*innen und Chirotherapeut*innen?

Chiropraktor*innen gehören nach Schulmediziner*innen und Zahnärzt*innen zu den weltweit am häufigsten aufgesuchten Ärzt*innen und Therapeut*innen. Kennen Sie den Unterschied zwischen Chiropraktor*in, Chiropraktiker*in und Chirotherapeut*in?

Chiropraktor*innen

haben ein mindestens fünfjähriges Vollzeitstudium an einer akkreditierten Universität absolviert, das den Qualitätsanforderungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) entspricht und von internationalen Fachverbänden und dem ECCE (European Council on Chiropractic Education) anerkannt ist. Chiropraktor*innen absolvieren einen Abschluss als

  • Doctor of Chiropractic (D. C.),
  • Master of Chiropractic beziehungsweise
  • Master in Chiropractic (MSc Chiro).

Bereits während des Studiums sammeln sie praktische Erfahrungen an einer Universitätsklinik. Anschließend durchlaufen Chiropraktor*innen in Deutschland eine mindestens einjährige Assistenzzeit in der Chiropraktik. Das Studium der Chiropraktik ist u. a. in der Schweiz, in Großbritannien, Frankreich, Dänemark, in den USA, in Kanada sowie in Australien möglich.

In Deutschland ist ein Studium der Chiropraktik mit der genannten Anerkennung oder Akkreditierung noch nicht möglich. Am ehesten wäre es mit dem Physikum der medizinischen Fakultäten und einer anschließenden fachbezogenen Ausbildung im Bereich Chiropraktik vergleichbar. Chiropraktor*innen konzentrieren sich auf die Behandlung von Funktionsstörungen im Zusammenhang mit dem zentralen Nervensystem.

Anders als in anderen europäischen Ländern ist in Deutschland die Berufsbezeichnung Chiropraktor*in weder gesetzlich geschützt noch als eigenständiger Heilberuf anerkannt. Daher müssen im Ausland graduierte Chiropraktor*innen hierzulande entweder eine ärztliche Approbation oder eine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz besitzen.

Chirotherapeut*innen

sind Ärzt*innen, die wenigstens 320 Stunden an Fortbildungen in der Chiropraktik oder Chirotherapie absolviert haben. Viele der Kurse vermitteln einen guten Einblick in einige technische Aspekte der chiropraktischen Behandlung. Die wenigsten Orthopäd*innen oder Hausärzt*innen wenden allerdings regelmäßig oder gar hauptsächlich die Chiropraktik oder Chirotherapie an, da ihr Spektrum sehr viel breiter gefasst ist. Es reicht von der Behandlung von Knochenbrüchen oder Hexenschüssen bis hin zu operativen Eingriffen.

Chiropraktiker*innen

nennen sich typischerweise Heilpraktiker*innen, die Seminare im Bereich der Chiropraktik absolviert haben. Sie lernen dort einzelne manuelle Techniken zur Anwendung am Haltungs- und Bewegungsapparat kennen. Eine minimale Stundenanforderung für diese Ausbildung gibt es nicht. Gute Chiropraktiker*innen sind Heilpraktiker*innen mit tiefgehendem Hintergrundwissen, auch über die Grenzen der Chiropraktik.